Von der Suche nach Weiblichkeit im Melanchthonhaus Bretten zum Sehen der eigenen Schönheit auf dem Ottilienberg bei Eppingen
Die dritte Eröffnungstour, nun der Strecke PILGER.SCHÖN im KRAICHGAU, war wieder sehr schön: 31 Frauen pilgernden vom 13. bis 15. September bei schönstem Wetter durch das Land der 1000 Hügel, den Kraichgau.
In Ihrer Andacht sucht Anke Ruth-Klumbies, die Leiterin der Evangelischen Frauen in Baden, weibliche Spuren im Melanchthon-Haus: Wir werden fündig mit Barbara Reuter, als wahrscheinlich einzige weibliche historische Figur hier im Gebäude. Direkt vorne neben der Statue von Martin Luther sieht man sie in einem Wandgemälde mit Ihrem Sohn Philipp. Sie hatte einen maßgeblichen Einfluss auf ihren Sohn, hat ihn bestärkt und mit ihm oft intensiv über das Beten gesprochen.
Nach der Waldenser-Stadt Großvillars geht es am Freitag nachmittag durch die ersten Weinberge nach Oberderdingen hinab. Durch den Amthof und am Hexenturm vorbei, werden wir im Hotel herzlich von der Chefin im Dirndl empfangen.
Zum ersten Mal laufen wir auch nachts eine kurze Tour: Im Vollmond-Licht gehen wir zur St. Peter-und-Paul-Kirche. Auch das alte, teils gotische Gebäude scheint sich über unseren Besuch zu freuen, denn die Glocken klingen genau bei unserer Ankunft und unserem Verabschieden.
Im wie in einer Mulde gelegene Kürnbach, entdecken wir am Samstag morgen zwei historischen Frauenpersönlichkeiten: Zum einen die Kochbuchautorin ‚Löfflerin‘ und zum zweiten auch Frederike Hauffe, die Seherin von Prevorst. Die Kürnbacher Madonna, die auch in Wertheim an der Marienkapelle steht, erfreut uns im Chorraum der Michaelskirche. Michaelskirchen stehen meist erhöht, warum hier eigentlich in dieser ‚Mulde‘?
Sehr schön ist es jedesmal, mindestens eine Strecke schweigend zu gehen. So nähert sich jede Pilgerin dieses Mal der Ravensburg (bei Sulzfeld) in Stille. Ein tiefes Erlebnis für die Frauen. Nach der Vesperpause auf der Burg erfreut eine sehr schöne lange Waldwanderung.
Am Jägersee folgen wir einem schönen Impuls zum Element Wasser im christlichen Leben und segnen uns gegenseitig. Die Ottilienkapelle sehen wir am nächsten Morgen, daher laufen wir am Samstag Abend erst am Fuß des Ottilienberges entlang, zum Hotel außerhalb Eppingens.
Am Sonntagmorgen schweigend zu gehen ist schon Tradition. So gehen wir jetzt über einen schönen Pfad hinauf auf den Ottilienberg zum Gottesdienst in der für uns geöffneten Ottilienkapelle. An diesem schönen, lieblichen, weiblichen Kraftort findet der Abschlussgottesdienst statt. Das Thema des heutigen Frauensonntags ist „Du bist schön“. Tiefgehende Worte und improvisierte Musik lassen uns unsere Innere und Äußere Schönheit fühlen!
Nach guter Pilgerinnen-Suppe mit Möglichkeit zu Kaffee und Kuchen in einem Eppinger Cafe müssen wir leider auseinandergehen. Manche Pilgerinnen sind sogar schon bei der ersten Strecke und zweiten Strecke dabei gewesen und freuen sich schon auf die 4. Eröffnungstour. Ein Ausblick: Sehr wahrscheinlich wird diese durch den Kirchenbezirk Weinheim-Ladenburg und zum dortigen Madonnenberg führen.
Ich freue mich, dass die Tour wieder ein Erfolg war und dass die meine Erläuterungen zu MENSCHen UND LandschaftsRAUM im Kraichgau den Pilgerinnen eindrucksvolle Impulse gaben.